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Die Fakten zum Eingriff

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Die Fakten zum Eingriff

Längendifferenz ausgleichen

Knochenverlängerung Beinverkürzungen können angeborene Ursachen haben oder als Folge von Verletzungen auftreten. Diese wirken sich oft auf die gesamte Körperhaltung aus, führen zu Schmerzen in den Gelenken und Verformung der Wirbelsäule. Kleinere Differenzen können konservativ, durch Einlagen oder Schuhe mit Absätzen, ausgeglichen werden. Größere Unterschiede erfordern einen chirurgischen Eingriff. Dabei wird der Knochen des verkürzten Beines an einer Stelle durchtrennt und so weit auseinandergezogen, bis die richtige Länge erreicht ist. Der Zwischenraum füllt sich mit neuem Knochengewebe. ­Dafür gibt es zwei Methoden:  

Äußerer Rahmen

Externer Fixateur War früher und ist auch heute in vielen Fällen – etwa bei Kindern mit noch offener Wachstumsfuge oder sehr komplexen Verlängerungen – die Methode erster Wahl. Hier umgibt ein Metallgestänge wie eine Art Käfig das betroffene Bein. Der Rahmen wird mit Schrauben und Drähten am Knochen fixiert und durch tägliches Nachstellen der Drehspindeln die Verlängerung erreicht.  

Teleskopnagel im Knochen

Marknagel Ein Nagel wird über einen kleinen Hautschnitt in das Innere des Knochens eingesetzt und teleskopartig verlängert. Etwa eine Woche nach der Operation beginnt man mit der Verlängerung. Ein modernes System ermöglicht die Steuerung von außen mittels „Fernbedienung“, die einen Magneten im Inneren des Nagels antreibt. Der Patient setzt drei Mal täglich die Fernsteuerung auf eine definierte Stelle am betroffenen Bein (genau über dem Magneten) auf und startet den Verlängerungsprozess (ein Millimeter pro Tag).  Die Verlängerungsgeschwindigkeit wird je nach Bedarf am Steuergerät eingestellt. Durch das langsame, stetige Auseinanderziehen kann sich ausreichend neue Knochensubstanz bilden und die Lücke schließen. Dauer: Mit rund 40 Tagen pro Zentimeter Verlängerungsstrecke ist zu rechnen, bis der Knochen ausreichend stabil und belastbar ist. In der Zwischenzeit ist Teilbelastung mithilfe von Krücken möglich.  Nach einer entsprechenden Zeit wird der Nagel wieder entfernt. Grenzen der Methode: schlechte Knochenqualität, offene Wachstumsfuge (Kinder). Bei Verlängerungen ab fünf Zentimeter steigt die Komplikationsrate.

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