5000 Jahre alte Methode

Indische Heilkunst: Ayurveda

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Die Lehre bietet einfache Anwendungen an, die sich ohne viel Aufwand in den Tagesablauf einbauen lassen.

Shirodhara, Abhyanga oder Panchakarma – was fast biblisch anmutet und nach Karmaauflösung klingt, boomt derzeit in unseren Breitengraden. Viele holen sich den Shirodhara, zu Deutsch den Stirnölguss, oder lassen sich von den „vier liebenden Händen“ auf dem einen oder anderen Wellness-Trip synchron massieren.
Ayurveda für den Alltag. „Man muss nicht immer gleich für ein oder gar zwei Wochen in einen Wellness-Tempel fahren und dort eine Ayurveda-Kur konsumieren. Die Gesundheitsempfehlungen aus dem Ayurveda sind teilweise so simpel, dass diese locker und einfach in unseren Alltag integriert werden können“, erklärt die Ayurveda-Spezialistin Petra Wolfinger aus Klosterneuburg. Sie ist Österreichs Vorsitzende der Europäischen Akademie für Ayurveda und hat auch gleich ein paar einfach umzusetzende Tipps parat.

Ayurveda Tipps 1/12
Tipps von Dr. Kukku Ramesh aus dem Hotel & Spa Larimar:
Kein Wasser nach den Mahlzeiten trinken. Vor dem Essen und zwischen dem Essen ist das Trinken okay.

Was ist Ayurveda?
„Ayur“ bedeuet Leben, „Veda“ kann übersetzt werden mit „Wissen“ oder „Intelligenz“. Man versteht darunter die Intelligenz der Natur, die die vielfältigen Phänomene im Universum und auch in den Milliarden von Zellen unseres Körpers steuert und aufeinander abstimmt. „Veda“ ist ein abstraktes Intelligenzfeld, dessen Know-how jedem Menschen auf seiner innersten Bewusstseinsebene zur Verfügung steht (im Yoga als transzendentales Bewusstsein bezeichnet). Der Kontakt mit diesem stillen Bereich an unserer eigenen Basis – die Verbindung zu uns selbst – bietet die Voraussetzung für die Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit.
Das Ziel ist es, die Selbstheilungskraft des Organismus zu stärken und sein Gleichgewicht zu erhalten. Ayurveda-Medizin ist damit – neben der Behandlung chronischer Erkrankungen und Stressfolgekrankheiten – eine effiziente Methode zur Krankheits-Vorbeugung.

Ernährung: Vata, Pitta & Kapha
„Bei uns im Westen am bekanntesten ist die Drei-Dosha-Lehre des Ayurveda: Vata, Pitta, Kapha“, erklärt Dr. Lothar Krenner, Ayurveda-Arzt in Wien-Josefstadt.
Doch was versteht man unter den drei Doshas? Dazu Dr. Krenner: „Das sind die Grundprinzipien, die jeden Lebensprozess steuern, nämlich Bewegung/Ausscheidung/Informationsverarbeitung (Vata), Transformation/Verdauung/Energie (Pitta) und Stabilität/Zusammenhalt/Formgebung (Kapha)“.

Jeder Mensch ist eine Mischung dieser Funktionsprinzipien. So sind Menschen mit einem dominanten „Vata-Prinzip“ ständig in Bewegung – geistig und körperlich. Sie neigen zu Unregelmäßigkeit, Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, kalten Händen und Füßen, einer trockenen Haut und Verstopfung. Menschen mit einer Pitta-Dominanz haben viel Hitze und Energie, ein gutes Verdauungssystem, einen scharfen Intellekt, klare Lebens- und Aktivitätspläne und die Neigung zu hitzigen Emotionen. Kapha-Dominanz bedeutet Ruhe, Ausgeglichenheit, Stabilität, auch Trägheit mit einer Tendenz zu Übergewicht.

Pulsdiagnose stellt den Typ fest

Geht man zum Ayurveda-Spezialisten, wird klassischer Weise die Konstitution mithilfe der Anamnese und Pulsdiagnose festgestellt. Man kann aber auch mit einem Fragebogen ein Gefühl für seine eigene „Natur“ bekommen. Wir haben hier für Sie einen Test, in dem Sie erfahren, welcher Typ Sie sind. Lesen Sie auch ab Seite 52 die für jede Konstitution passenden Rezeptideen, gleich zum Nachkochen.

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