Krebs in Kopf und Hals:

Auch HPV-Virus spielt eine Rolle

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Zentrale Karzinogene sind Alkohol und Tabak, die Kombination erhöht das Risiko.

Rauchen und Trinken können langfristig gesehen das Risiko der Entstehung von Krebs im Kopf- und Halsbereich erhöhen. Doch auch eine HPV-Infektion kann zu diesen Krebsarten führen. Dies teilte die Österreichische HNO-Gesellschaft am Mittwoch anlässlich des Welttages der Kopf- und Halskrebsarten (27. Juli) in einer Aussendung mit.

Zu wenige wissen über Risiken Bescheid
Österreichweit werden jährlich etwas mehr als 1.000 Kopf- und Halstumore diagnostiziert. Darunter werden verschiedene Hauttumore dieser Region wie Kehlkopfkrebs, Rachenkrebs oder Mandelkrebs sowie alle Schleimhautkarzinome von Lippe, Nasenhaupt- und Nebenhöhlen, der Mundhöhle und der Speicheldrüsen verstanden.

"In der Behandlung von Kopf- und Halstumoren wurden in den vergangenen Jahren große Fortschritte erzielt. Sie sind oft heilbar - selbst die Fernmetastasen", hob Dietmar Thurnher, Leiter der HNO-Universitätsklinik der Med-Uni Graz und Vorstandsmitglied der österreichischen HNO-Gesellschaft hervor. Allerdings gelte auch: "Je früher erkannt, desto besser gebannt", sagte Thurnher. Allerdings wüssten noch zu wenig Menschen über die Risikofaktoren, die zu einer Erkrankung führen können, wirklich Bescheid.

Die zwei wichtigsten Karzinogene für die Entstehung dieser Karzinome sind laut Thurnher Alkohol- und Tabakkonsum. Die Kombination von beidem verstärke das Risiko noch. Das dürfte darauf zurückzuführen sein, dass Alkohol als Lösungsmittel für die Karzinogene des Tabaks fungiere.

HPV-Infektion erhöht Risiko
In den vergangenen Jahren habe sich aber auch gezeigt, dass die Infektion mit dem Humanen Papillomaviren (HPV) der Serotypen 16 und 18 bei der Entstehung mancher Kopf- und Halstumoren eine Rolle spielen. Speziell bei Mandelkarzinomen sei "eine sehr hohe Prävalenz" von HPV festgestellt worden. Die Tendenz sei international steigend. In den USA werde bereits davon ausgegangen, dass im Jahr 2020 die Zahl der HPV-assoziierten Mund- und Rachenkarzinome bei beiden Geschlechtern die Zahl der Gebärmutterhalskarzinome übersteigen werde. Vor den möglichen Folgen einer HPV-Infektion schütze am besten eine Impfung, "idealerweise bevor die ersten sexuellen Kontakte stattfinden", wie Thurnher formulierte.

Als weitere Risikofaktoren seien Metall-, Holz-, Leder- und Kohlestaub sowie der Umgang mit organischen Lösungsmitteln auszumachen. Die HNO-Klinik veranstaltet anlässlich des weltweiten Kopf- und Halstumortages am 27. Juli einen Informationstag. Patienten oder Risikopersonen können sich in der Ambulanz beraten bzw. untersuchen lassen.

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