Überdosis

Wenn Kaffee zum Gift wird

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Ab wann wird Koffein für den Menschen gefährlich?

Das Kaffeetrinken ist für den einen ein Genuss, für den anderen eine Notwendigkeit, um den Tag zu überstehen. Kein Land kennt so viele Kaffeevariationen wie Österreich. Dementsprechend hoch ist auch der Kaffeekonsum. Immer wieder fällt daher auch die Frage, wie viel Kaffee für den Körper noch als unbedenklich gilt.

Überdosis Kaffee

Unbeabsichtigter Weise machte die Northumbria University vor kurzem ein gefährliches Experiment, bei dem zwei Studenten zu viel Koffein verabreicht wurde. Dabei sollte die Wirkung von Koffein auf den Körper beim Sporttraining untersucht werden. Ein falsch gesetztes Dezimalkomma sorgte für die Überdosis. Statt 0,3 Gramm Koffein bekamen die Studenten 30 Gramm, was in etwa einem Äquivalent von 300 Tassen Kaffee entspricht. Glücklicher Weise endete der Vorfall nicht tödlich, denn bereits 18 Gramm können lebensbedrohend sein. Die Northumbria University muss den Fall nun bei Gericht verantworten. Die Studenten wurden nach dem Vorfall im Krankenhaus auf der Intensivstation einer Dialyse unterzogen und sind mittlerweile wieder wohlauf.

Wie viel Kaffee ist unbedenklich?

300 Tassen Kaffee wird kaum jemand täglich konsumieren können. Dazu muss das Koffein schon in Tablettenform eingenommen werden. Aber auch in Getränkeform kann zu viel Kaffee ungesund sein. Wo sollte also die Grenze gezogen werden?

Kaffee regt den Stoffwechsel an und kann die Verdauung durcheinander bringen. Wer mit Durchfall reagiert, sollte daher lieber die Finger vom Koffeingetränk lassen. Allerdings gibt es auch Studien, die einen positiven Effekt des Kaffees belegen. Dieser soll etwa das Karies-Risiko reduzieren und gut für die Leber sein.
Der Koffeingehalt einer Tasse (150ml) liegt bei etwa 40-120 Milligramm Koffein. Anhand dieser Menge orientiert sich auch die allgemeine Empfehlung, dass etwa vier Tassen Kaffee täglich als unbedenklich gelten. Die europäische Lebensmittelbehörde EFSA gibt noch genauere Angaben in puncto Kaffeekonsum. Sie rät maximal 400 Milligramm Koffein täglich zu konsumieren und dabei nicht mehr als 200 Milligramm auf einmal.

Letztendlich ist Kaffee ein Genussmittel und wirkt bei jedem Menschen anders. Wie lange das Koffein im Organismus bleibt ist höchst individuell. So wirkt die Substanz bei Frauen teilweise doppelt so lange wie bei Männern, bei Rauchern kürzer als bei Nichtrauchern. Aus diesem Grund ist es schwer, allgemeine Ratschläge zu geben. Wer etwa an Schlafstörungen leidet, dem wird grundsätzlich abgeraten, Kaffee nachmittags zu trinken.

Ihr Lieblingsgetränk genauer betrachtet 1/5

Kaffee ist ein Stimulator, der unser Gehirn „aufwachen“ lässt

Der wohl offensichtlichste Effekt von Kaffee ist die Wachheit, die wir gleich nach dem Trinken verspüren. Das Koffein wandert gleich nach dem Trinken zum Gehirn und stoppt unser Müdigkeitsgefühl. Rezeptoren, an denen sich der Stoff Adenosin, welcher für unsere Schlafgewohnheiten und Müdigkeitsgefühle verantwortlich ist, normalerweise dranhängt, werden blockiert. Das Gehirn gewöhnt sich an das Koffein und der Effekt wird abgeschwächt. Man muss nun mehr trinken, um den gleichen Effekt zu bekommen.
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