Für immer Nichtraucher

So klappt es mit dem Rauchstopp

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Die beliebtesten Methoden, um den Glimmstängel für immer auszudämpfen.

Rauchen ist an der Entstehung von mehr als 15 Krebsarten beteiligt, es schädigt die Lungen, das Herz und lässt die Haut vorzeitig altern – das ist hinlänglich bekannt. Und dennoch bezeichnen sich 38 Prozent der Österreicher als Raucher, 33 Prozent greifen mehrmals täglich zu Zigaretten. Aufhören ist nicht so einfach, trotzdem haben 1,4 Millionen Österreicher bewiesen: Es ist möglich! Wir zeigen die bewährtesten Methoden (LeserInnen berichten), wie auch Sie Ihr rauchfreies Leben noch heute starten.

Die Sucht
Es dauert ungefähr zehn Sekunden, bis das inhalierte Nikotin einer Zigarette über die Lungen ins Blut und schließlich ins Gehirn gelangt. Dort wird in der Folge die Ausschüttung unterschiedlicher Botenstoffe – darunter die Glückshormone Serotonin und Endorphin – gefördert. Weiters stimuliert Nikotin das Belohnungszentrum im Gehirn, der Raucher fühlt sich entspannt und ist guter Stimmung. Sobald es jedoch wieder abgebaut ist, was bei starken Rauchern schon nach einer halben Stunde der Fall ist, sinkt die Laune in den Keller, das Verlangen nach der nächsten Zigarette wird immer stärker. Im Kampf gegen die Sucht kommt ­erschwerend hinzu, dass der Griff zur ­Zigarette schnell zu einer ritualisierten Handlung wird – beispielsweise als ­Begründung, während eines stressigen Tages eine Pause einlegen zu können.

Körperliche Auswirkungen
Im Körper führt das Nikotin dazu, dass sich Blutgefäße verkrampfen. Es kommt dadurch zu einer mangelhaften Durchblutung aller Organe, es tötet Zellen der Blutgefäße, führt zu Verengungen der ­Gefäße, zerstört Lungenbläschen und schwächt das Immunsystem. Nicht nur Nikotin, sondern mehr als 5.000 weitere chemische Verbindungen gelangen über den Zigarettenrauch in den Körper und treiben dort ihr Unwesen. Die Folgen sind vielfältig und gefährlich: Herzinfarkte, Krebserkrankungen, Lungenkrankheiten, veränderte Hirngefäße, verklumpte Blutplättchen, Blutgerinnsel, erhöhter Blutdruck.

Aufhören lohnt sich!
Wer mit dem Rauchen aufhört, tut sich Gutes – und das ist in der Regel schon nach relativ kurzer Zeit deutlich spürbar. 20 Minuten nach dem Rauchen normalisieren sich Blutdruck und Herzschlag, nach acht Stunden ist die Sauerstoffmenge im Blut wieder normal, nach zwei Tagen verbessern sich Geruchs- und Geschmackssinn, das Nikotin ist vollständig aus dem Körper verschwunden. Nach einem halben Jahr sinkt das Herzinfarktrisiko auf die Hälfte, nach 15 Jahren als Nichtraucher ist das Herzinfarktrisiko genauso hoch wie bei einem Nichtraucher. Um erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören, ist es wichtig, eine Methode zu finden, die zu einem passt – manchmal ist es sinnvoll, verschiedene Methoden zu kombinieren.

Passiv-Rauchen
So motiviert oder gesundheitsbewusst man auch sein mag – um Passivrauch kommt man schwerlich herum. Dieser galt lange Zeit als zu vernachlässigen, ist neuen Erkenntnissen zufolge aber viel mehr als nur eine Geruchsbelästigung. Passivrauch stellt eine Gesundheitsgefährdung mit oft schwerwiegenden Folgen dar. Während Gastronomen ob des anvisierten generellen Rauchverbots (Umsetzung bis spätestens Mai 2018) Umsatzeinbußen befürchten, kann eines mit Sicherheit gesagt werden: Für unsere Gesundheit und die Gesundheit unserer Kinder ist eine komplett rauchfreie Umgebung auf jeden Fall ein Gewinn.

Mit dem Rauchen aufhören 1/4
Methode 1: Entwöhnungsporgramm

Theorie:
Strukturiert.
Raucherentwöhnungs­programme, die sich über mehrere Wochen erstrecken und auf eine Kombination aus Verhaltenstherapie, Gesundheitschecks, Coaching und Training setzen, gelten als die vielversprechendsten Methoden, um dauerhaft aufzuhören.

Seit einiger Zeit bietet die Therme Wien Med (www.thermewienmed.at) der­artige sechs- bis achtwöchige Ent­wöhnungsprogramme für Raucher an. Nach einem ärztlichen Anamnesegespräch, Erhebung der Vorbefunde, 
des Gesundheitsstatus und sonstiger Risikofaktoren wird ein persönlicher Therapieplan erstellt. Dieser umfasst Personaltrainings, kognitiv-verhaltenstherapeutische Begleitung und Trainingseinheiten. Anders als bei anderen Methoden wird bei derartigen Programmen direkt am Suchtverhalten ­angesetzt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 690 Euro (Anmeldung unter reha@thermewienmed.at).

Praxis:
Zielführend. Den Erfolg des Entwöhnungsprogramms führt Dr. Zwick, der ärztliche Leiter der Ambulanten Pneumologischen Rehabilitation der Therme Wien Med, auf die Kombination verschiedener Therapien zurück, die auch schweren Rauchern hilft: „Die Therapie von schweren Rauchern erfordert dann doch einige Expertise, wie sie nur in strukturierten Entwöhnungsprogrammen gegeben ist. Selbst starken Rauchern kann damit sehr gut geholfen werden: „Die Therapie von schweren Rauchern erfordert Expertise, um einen Erfolg zu erzielen. Diese ist in strukturierten Entwöhnungsprogrammen gegeben“, erklärt Dr. Ralf-Harun Zwick. Dass das Programm Erfolg hat, wurde nachgewiesen: „Bei der Gruppe mit Nikotinersatztherapie lag die Rate derer, die mit dem Rauchen aufhören konnten, bei 52 Prozent. Wir konnten aber durch zusätzliches Training die Zahl der Ex-Raucher auf 80 Prozent erhöhen.“ ­Weiterer Vorteil: Manche Teile der Therapie werden in Gruppen absolviert – Mitstreiter, die motivieren, sind so schnell gefunden.

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