Symptome

So erkennt man das Coronavirus

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Seit Wochen hält der Erreger der neuen Lungenkrankheit die Welt in Atem. Wir erklären, wie ansteckend das neue Coronavirus wirklich ist – und wie gefährlich.

D ie Zahl der Infektionen durch das neue Coronavirus (2019-nCoV) steigt rasant an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen des Ausbruchs der Lungenkrankheit in China mittlerweile eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ ausgerufen. Damit sind konkrete Empfehlungen an Staaten verbunden, um die Ausbreitung über Grenzen hinweg einzudämmen. Fakt ist, mit inzwischen über 30.000 Erkrankten weltweit hat die Zahl der Infektionen mittlerweile die weltweiten Fälle bei der SARS-Pandemie vor 17 Jahren übertroffen. 

Infektiös wie Influenza
Das Coronavirus ist so infektiös wie die Influenza, aber deutlich weniger als die Masern. Die mittlere Inkubationszeit beträgt 5,2 Tage. Am Beginn der Epidemie verdoppelte sich die Zahl der Betroffenen mit jeder Woche. Das sind Kernaussagen der ersten wissenschaftlichen Studien chinesischer Experten, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht worden sind. Wie gefährlich der Erreger ist, ist noch nicht genau abzusehen. Momentan scheint die Gefährlichkeit des neuen Coronavirus deutlich niedriger als bei MERS (bis zu 30 Prozent Sterblichkeit) und SARS (ca. 10 Prozent Sterblichkeit) zu sein. Man geht derzeit beim neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) von einer Sterblichkeit von bis zu drei Prozent aus. Ähnlich wie bei der Grippe (Sterblichkeit unter 1 Prozent) sind v. a. alte Menschen und immungeschwächte Personen betroffen. 
 
Virus im Labor nachgezüchtet
Australische Wissenschafter haben mittlerweile das neue Coronavirus im Labor nachgezüchtet. Nunmehr könne in Zusammenarbeit mit anderen Forschungsinstituten und der Weltgesundheitsorganisation WHO an einem Gegenmittel gearbeitet werden. 
Die aktuellen Verdachtsfälle auf Coronavirus werden auf der Website des Sozialministeriums veröffentlicht. Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit bietet unter der Nummer 0800 555 621 (9-17 Uhr) eine Info-Hotline an.

Symptome: So erkennt man das Coronavirus
Zunächst müssten Sie sich in unmittelbarer Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben, um sich mit dem Virus ansteckt haben zu können. Das Coronavirus wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion (in seltenen Fällen auch Schmierinfektion) übertragen. Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei und zehn Tagen. 
 
Das Virus vermehrt sich in den Atemwegen, weshalb sich dort die ersten Symptome zeigen. Infektionen von Menschen mit gewöhnlichen Coronaviren sind meist mild und asymptomatisch. Häufige Anzeichen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sind u. a. Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden. In schwereren Fällen kann die Infektion eine Lungenentzündung, ein schweres akutes Atemwegssyndrom, Nierenversagen und den Tod verursachen. Es gibt auch milde Verlaufsformen (Symptome einer Erkältung) und Infektionen ohne Symptome. 
 
Derzeit geht man davon aus, dass der Krankheitsverlauf beim neuen Coronavirus weniger schwer ist als bei SARS und MERS. Darüber hinaus gibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) an, dass bisher bei den meisten Erkrankten ein milder Verlauf zu beobachten war, zu schwereren Verläufen kam es bei ca. 20 %. 

 

Die wichtigsten Fakten im Überblick
Definition 
Coronaviren (CoV) bilden eine große Familie von Viren, die leichte Erkältungen bis hin zu schweren Lungenentzündungen verursachen können. Zu den Coronaviren gehören u. a. das MERS-Coronavirus (MERS-CoV) und das SARS-Coronavirus (SARS-CoV). 
 
Ursprung
Das Virus trat erstmals in der chinesischen Stadt Wuhan auf. Vermutet wird, dass sich das Virus auf einem Tiermarkt, auf dem auch Schlangen und Fledermäuse verkauft werden, erstmals auf Menschen übertragen hat. Der betreffende Markt wurde inzwischen geschlossen, der Handel mit Wildtieren in China vorübergehend verboten.
 
Übertragung
Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch und kann auch über direkten Kontakt von Tier zu Mensch erfolgen. Es wird vermutet, dass das Virus bis zu 24 Stunden außerhalb des Körpers überlebt. Übertragen wird das Virus durch Tröpfcheninfektion. Auch über das Verdauungssystem könnte eine Übertragung möglich sein, denn chinesische Forscher haben das Virus auch in Stuhlproben und Rektalabstrichen gefunden, nachdem einige Patienten allein Durchfall statt üblicherweise Fieber bekommen hatten. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 14 Tage. Personen mit Grunderkrankungen haben ein höheres Infektionsrisiko. 
 
Können Masken schützen?
Einmal-Mundschutzmasken sind kein wirksamer Schutz gegen Viren oder Bakterien, die in der Luft übertragen werden. Aber sie können dazu beitragen, das Risiko der Verbreitung durch Niesen oder Husten zu verringern.
 
Schutz vor Verbreitung
Wie bei der saisonalen Grippe werden folgende Maßnahmen empfohlen: 
  • Waschen Sie Ihre Hände mehrmals täglich mit Wasser und Seife.   
  • Bedecken Sie Mund und Nase mit einem Taschentuch (nicht mit den Händen), wenn Sie husten oder niesen. 
  • Kein direkter Kontakt zu Kranken.
Therapie 
Es gibt bislang keinen Impfstoff – die Behandlung erfolgt symptomatisch, d. h. durch Linderung der Krankheitsbeschwerden wie z. B. fiebersenkende Mittel. Australische Wissenschafter haben im Labor das neue Coronavirus nachgezüchtet. Nunmehr könne an einem Gegenmittel gearbeitet werden. 
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