1 Million Allergiker in Österreich!

Power trotz Pollenallergie

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Für viele ist der Frühling die schönste Zeit des Jahres. Anderen verderben die Symptome der Pollenallergie die Laune. Hier finden Sie einen Überblick und Hilfestellung.

Die ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen kämpfen sich vom Himmel herunter, die Weide ist voll mit frisch geschlüpften bunten Blumen und die Bäume stehen in voller grüner Pracht. Zu groß ist die Verlockung einmal quer über die Frühlingswiese zu laufen und sich vor Freude im Gras zu wälzen. Nein, stopp! Nicht für alle.  Für rund eine Million Österreicher werden die Gräser und Pflanzenpollen zur Qual. Sie rufen neben Juckreiz, Niesen und tränenden Augen – den klassischen Symptomen von Heuschnupfen – in schweren Fällen auch Asthma hervor. Erste Anzeichen auf die überschießende Reaktion des Immunsystems sollte man nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, Experten raten daher zu Allergietests und ärztlicher Beratung. Denn, den Symptomen kann entgegengewirkt, die Entwicklung von chronischem Asthma durch rechtzeitiges Erkennen gestoppt werden.  Dazu gilt es, in erster Linie die passende Diagnose zu stellen und herauszufinden, welche Stoffe (Allergene) die Abwehrreaktion auslösen. Dazu stehen Medizinern verschiedene Testverfahren zur Verfügung (z. B. Haut-, Blut- oder Provokationstest). Die pflanzlichen Allergene sind weitreichend, dazu zählen speziell im Frühling: Esche, Birke, Frühlingsgräser, Beifuß oder Ragweed. Sie blühen in den verschiedenen Monaten unterschiedlich stark. Auch die Tageszeit kann einen Ausschlag über die Intensität geben. Sich via Pollenwarndienst oder Pollen-App über die variierende Belastung und den Umgang mit der Allergie zu informieren, kann dabei helfen, den Pollen aus dem Weg zu gehen bzw. entsprechend darauf zu reagieren.  


Die richtige Behandlung
kann die Beschwerden lindern oder die Symptome sogar stoppen. Vor allem gilt es, die allergenen Stoffe zu meiden. Zur Unterstützung können Pollengitter in der Wohnung und im Auto angebracht werden. Auch Urlaube nach der Pollensaison zu planen, ist ein guter Tipp. Falls die Vermeidung nicht möglich ist, können Medikamente (Antihistaminika, Kortison etc.) oder eine Allergieimpfung (Hyposensensibilisierung) Abhilfe schaffen. Dafür, dass es zukünftig noch effizientere Methoden zur Allergiebekämpfung geben wird, sorgt die moderne Forschung. Sie macht aktuell bei der Entschlüsselung der Ursachen von Allergien sowie der Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten große Fortschritte. Ein Hoffnungsschimmer, damit die bunte Frühlingswiese zukünftig uns allen – statt Schnupfen – echte „Frühlingsgefühle“ beschert. 

Wichtige Fakten zu Pollenallergien:
➥ Was ist eine Allergie? Die allergische Reaktion ist eine überschüssige Abwehrreaktion des Immunsystems auf einen normalerweise harmlosen Stoff. In diesem Fall sind das  Pollen, Bäume, Gräser oder Pilzsporen.

➥ Ursache. Allergien sind grundsätzlich angeboren, also genetisch bedingt. Sie können aber auch durch Triggerfaktoren (Impfungen, Stress, Hormone) ausgelöst werden. Der Zeitpunkt des Auftretens  ist jedenfalls sehr unterschiedlich .  

➥ Symptome. Von Hautreaktionen wie Juckreiz, Neurodermitis oder  Nesselsucht über Heuschnupfen  (Niesen, tränende Augen etc.) bis hin zu  Asthma.

➥ Testverfahren. Mittels Haut-, Blut-, oder Provokationstest können die Allergene aufgrund der Reaktion des Körpers festgestellt werden. (Neu: ISAC-Test mit Mikrochip.)

➥ Behandlung. Allergenvermeidung steht an oberster Stelle. Medikamente: Antihistaminika, Kortison, Mastzellenstabilisatoren, Biologika etc.  Impfung: Hyposensibilisierung durch Tabletten oder Injektion.  (Körper wird an das Allergen gewöhnt). Alternative Methoden: Homöopathie, TCM, Akupunktur.

➥ Tipps. Unter www,pollenwarndienst.at finden Sie u. a. Fragebögen zum Selbsttest und Pollentagebücher zum Ausfüllen. Zudem eine tägliche Anzeige zur Pollenbelastung in ganz Österreich plus Einschätzung der Intensität (1–4).

➥ Pollensaison 2018. In diesem Jahr verschiebt sich der Pollenflug in Österreich aufgrund des langen kalten Winters ein wenig. Los geht es mit der Esche Ende März bis Mai. Dann folgt die Birke, die etwas später als gewohnt, aber dafür intensiver blüht: von Anfang April bis Mai. Gräser: April bis August.
Beifuß: Juli bis September. Ragweed: Juli bis Oktober.
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