UV-Schutz

Jeder 5. hat jedes Jahr Sonnenbrand

Teilen

Kinder werden mehrheitlich gut eingecremt, viele Erwachsene halten sich für unempfindlich.

Die Österreicher verschmieren Sonnencreme im Millionenwert und verwenden höhere Lichtschutzfaktoren als früher. Trotzdem ziehen sich 22 Prozent mindestens einmal jährlich einen Sonnenbrand zu. Ein Grund könnte der Mythos sein, dass man mit Sonnencreme nicht braun wird. Das ist vielen nämlich nach wie vor sehr wichtig.

32 Millionen Euro für Sonencreme
32 Millionen Euro haben die Österreicher 2014 für Sonnenschutzprodukte ausgegeben, sagte Gerhard Gribl, Sprecher der Branchenplattform Kosmetik transparent, am Dienstag vor Journalisten in Wien. Gegenüber dem Jahr davor bedeutet das ein Minus von rund einem Prozent, allerdings sei der Markt bis dahin um bis zu sieben Prozent gewachsen und befinde sich auf hohem Niveau.

Welcher Hauttyp sind Sie? 1/4
Keltischer typ 
Rote Haare, helle Haut, Sommersprossen. Hat nach fünf bis zehn Minuten einen Sonnenbrand. Verwenden Sie einen  sehr hohen Lichtschutzfaktor (ab 50) und bleiben Sie im Schatten!

Und es wird nicht nur mehr geschmiert: "Waren vor zehn Jahren Präparate mit einem durchschnittlichen Lichtschutzfaktor zehn gebräuchlich, sind es heute Produkte mit einem Faktor zwischen 20 und 30", erläuterte Gribl. Rund 40 Prozent verwenden LSF 30 bis 50, nur etwa ein Drittel bevorzugt LSF 15 bis 25. Wobei laut einer Umfrage rund zwei Drittel das UVA- und UVB-Symbol auf Sonnenschutzprodukten gar nicht kennen, weitere 20 Prozent können es nicht deuten, rund sechs Prozent verwechseln die beiden Zeichen. Das steckt dahinter: UVA-Licht führt zu vorzeitiger Hautalterung. UVB-Licht bräunt, macht aber auch Sonnenbrand. Beide Strahlungstypen können Hautkrebs verursachen.

Gebräunte Haut immer noch "in"
Gebräunte Haut steht jedenfalls immer noch hoch im Kurs. 42 Prozent der Österreicher gefallen sich braun gebrannt am besten. Für jeden Zweiten gehört Sonnenbräune zum Urlaub. Trotzdem cremt sich rund die Hälfte von 500 Befragten vor dem Sonnenbaden immer gut ein, ein Drittel tut dies zumindest teilweise. Ein Viertel verwendet Sonnenschutz bei allen Aktivitäten außer Haus während der warmen Jahreszeit. Jeder Zweite meidet die Mittagssonne, 22 Prozent liegen generell nur im Schatten.

Kinder gut geschützt
Betrifft es die Kinder, hat Sonnenschutz einen noch höheren Stellenwert: 70 Prozent schmieren ihre Kinder immer gut ein. Aber nur 47 Prozent denken dabei an den eigenen Schutz. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass sich die Österreicher zu 31 Prozent als sonnenunempfindlich (Hauttyp 4) und zu 39 Prozent als wenig sonnenempfindlich (Hauttyp 3) einschätzen. Nur knapp 30 Prozent zählen sich zu den empfindlichen Hauttypen 1 und 2, obwohl die Mehrheit hellhaarig und -häutig ist.

Und fast 20 Prozent sind überzeugt, dass man mit Sonnencreme nicht braun wird. "Dieses Gerücht hält sich leider hartnäckig. Doch selbst sehr dunkle, sonnenunempfindliche, vorgebräunte Menschen können sich nur 45 Minuten gefahrlos der Sonne aussetzen", sagte Gribl. "Bei allen anderen Hauttypen beträgt die Eigenschutzzeit nur fünf bis maximal 30 Minuten."

Hautkrebs droht
Somit ist es praktisch unausweichlich: 22 Prozent haben jedes Jahr mindestens einen Sonnenbrand, Männer (27 Prozent) und junge Erwachsene bis 29 Jahre (38 Prozent) deutlich häufiger als der Rest. Bei Frauen tritt die "Alarmstufe rot" bei rund 16 Prozent jährlich auf. "Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken", warnte Gribl.

Böse Sonne, gute Sonne 1/2
Böse Sonne
1. Sonnenbrand
Das erste und deutlichste Zeichen eines Sonnenschadens ist der Sonnenbrand. Es handelt sich dabei um eine Verbrennung der Haut ersten bis zweiten Grades. Häufiger Sonnenbrand, vor allem im Kindesalter, gilt als wichtigster Riskofaktor für Hautkrebs. Achtung: Auch im Schatten bekommt man die schädlichen UV-Strahlen in reduzierter Form ab.

2. Zellschäden
Mit jedem Sonnenbrand schädigen wir unsere Hautzellen. Oft werden die Schäden erst nach Jahren sichtbar. Sie äußern sich in Form von Flecken, Falten, Hautverdickung und im schlimmsten Fall Hautkrebs.

3. Augenschäden

Wissen tun wir es instinktiv alle: Sonne ist schlecht für die Augen. Wenn es zu hell ist, kneifen wir die Augen zusammen, die Pupillen verengen sich – ein eindeutiges Signal des Körpers. Dennoch schützen wir unsere Augen bei zu hoher UV-Intensität oft zu wenig. Die Folge: Entzündungen der Binde- und Hornhaut. Auch grauer Star wird durch UV-Strahlung ausgelöst.

 
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.