Wie Sie Schmerzen gezielt lindern

Halsschmerzen: Ist es eine Angina?

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Trockene Schmerzen im Rachen und Schluckbeschwerden ereilen uns im Winter häufig. Was dagegen hilft und wie Sie eine Mandelentzündung von harmlosen Halsschmerzen unterscheiden können.

Der Mund- und Rachenraum ist anfällig für Beschwerden, denn er ist die Eintrittspforte für Nahrung und Luft zugleich. In vielen Fällen sind schmerzhafte Beschwerden im Hals – ob Kratzen oder Trockenheit – harmlose Begleiterscheinungen, etwa die eines beginnenden Schnupfens. Manchmal jedoch handelt es sich um eine „Tonsillitis“ oder Mandelentzündung, die medikamentös behandelt werden sollte. Ihr Hausarzt, ­Ihre Hausärztin kann die passende Behandlung empfehlen.

Ist es eine Angina?

Eine Entzündung der Mandeln kann das ganze Jahr über stattfinden, doch kommt sie in den kalten Monaten besonders häufig vor. Am anfälligsten sind wir im Kindesalter, jedoch erkranken auch Erwachsene an der akuten Entzündung der Tonsillen (Gaumenmandeln). Die Erkrankung äußert sich typischerweise in Form von Hals- und Schluckschmerzen, geschwollenen Mandeln, Rötungen im Rachenbereich und je nach Art der Infektion auch durch allgemeine Abgeschlagenheit und Fieber. Auslöser für die Erkrankung können Viren aber auch Bakterien sein. Bakterielle Mandelentzündungen beschränken sich meist auf eine eher lokale Symptomatik, also Beschwerden nur im Halsbereich. Eine Angina kann auch Begleiterscheinung eines grippalen Infekts sein. Je nach Auslöser (ein kurzer Test beim Hausarzt gibt Gewissheit) wird die Tonsillitis mit entzündungshemmenden Medikamenten oder mit Antibiotika behandelt. Doch Achtung: Nicht jeder Halsschmerz hat automatisch etwas mit den Mandeln zu tun. Viele Viren lösen Halsschmerz aus, ohne die Mandeln zu betreffen. In jedem Fall können Halsschmerz-Symptome aller Art mit Hausmitteln meist gut gelindert werden.

Abwehrkräfte unterstützen

Immunabwehr ist ein Fulltime-Job: Ob Sonnenstrahlen, Schadstoffe aus der Luft, chemische Rückstände oder Krankheitserreger – unsere Abwehrkräfte haben rund um die Uhr zu tun, besonders im Winter. Um ein gutes Funktionieren der vielen Prozesse, die unsere Immunabwehr ausmachen, zu gewährleisten, muss der Körper gesund sein. Hier müssen wir aktiv werden, denn unsere Lebensgewohnheiten sind hierbei entscheidende Faktoren: reichlich Schlaf, gesunde Ernährung, viel Bewegung und Stressreduktion. Zu vermeiden gilt es immunschwächende Gewohnheiten, wie etwa Nikotin. Rauchen schadet nicht nur den Atemwegen, es macht auch krankheitsanfälliger: Studien haben bewiesen, dass sich Immunzellen bei Rauchern schlechter entwickeln und so auch schlechtere Abwehrarbeit leisten. Auch Alkohol schwächt das Immunsystem, ebenso wie Junkfood, stark: Zuckerhaltige und industrielle Lebensmittel können Entzündungsreaktionen hervorrufen und unsere Immunabwehr überfordern.

Gründliche Hygiene

Die Reduktion von Krankheitserregern ist ein weiterer hilfreicher Schritt, um dem Körper die Krankheitsabwehr etwas zu erleichtern. Viren und Keime lauern am liebsten da, wo viele Menschen sind. Meiden Sie deshalb den Kontakt zu Erkrankten und, wo möglich, große Menschenmassen. Halten Sie Begrüßungsrituale jetzt eher dezent, denn auch durch vermeintlich harmlose Küsschen kann blitzschnell eine Ansteckung geschehen. Besonders wichtig: Hände waschen: Die Hände kommen mit unzähligen Mikroorganismen in Kontakt und verteilen diese besonders aktiv weiter. Setzen Sie jetzt auf regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit reichlich Seife – so können Sie eine große Zahl an Erregern auf einfachem Weg unschädlich machen. Reduzieren Sie Gefahren auch topisch: Viel berührte Gegenstände (z. B. Türklinken, Armaturen Smartphone) sind echte Keimschleudern und sollten häufig desinfiziert werden.

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Pause machen. Helfen Sie Ihrem Körper ­dabei, sich zu erholen, indem Sie sich jetzt ­schonen und ausruhen. Achten Sie auf viel Schlaf und vermeiden Sie Stress so gut wie möglich: Stress schwächt die Abwehr ­nachhaltig.

Flüssigkeit. Die Schleimhäute sind Eintrittspforten für Krankheitserreger und müssen, um ihre Abwehrfunktion gut zu erfüllen, gut feucht gehalten werden. Viel Flüssigkeit ist hierfür entscheidend. Greifen Sie am besten zu Wasser und ungesüßten Tees – am besten lauwarm temperiert.

Gute Luft. Auch die Raumluft kann über die Genesung mitentscheiden. Ist diese zu ­trocken, wie es im Winter ob des Heizens ­häufig der Fall ist, kann sie die Schleimhäute reizen und die Abwehr schwächen. Häufiges Lüften und Befeuchten der Raumluft sind jetzt wichtige Maßnahmen.

Gurgeln. Ein trockener Rachen freut sich über Spülungen mit Salzwasser und/oder mit ­Salbeitee. Letzterer wirkt ­zusätzlich desinfizierend und leicht entzündungshemmend.
Inhalieren. Leiden Sie auch an Schnupfenbeschwerden, so sind Dampfinhalationen sehr zu empfehlen. Sie befreien die Atemwege und lockern festsitzenden Schleim. Die verstopften Nebenhöhlen werden wieder geweitet.

Halswickel. Bestreichen Sie ein Mulltuch oder ein Geschirrtuch etwa fingerdick mit Topfen (alternativ: mit gekochten Kartoffeln oder Heilerde) und wickeln Sie es um den Hals. Die Auflage wirkt schmerz- und entzündungslindernd.

Aus der Apotheke. Lutschtabletten aus der Apotheke helfen ebenfalls sehr gut. Alternativ und wirkstofffrei sind handelsübliche Lutschbonbons mit Salbei und Honig.

Bitte meiden. Vermeiden Sie jetzt stark säurehaltige Speisen und Getränke (z. B. Fruchtsäfte, Kaffee etc.) und Rauchen. Zigarettenkonsum trocknet den Rachen weiter aus und schwächt die Immunzellen. Alkohol und stark fett– und zuckerhaltige Nahrungsmittel schaden den Nährstoffspeichern und begünstigen Entzündungserscheinungen.
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