Gesundheitsbericht

Steirer haben nur wenig Appetit auf Sport

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"Gesundheitsbericht für die Steiermark 2015" präsentiert

Obwohl nahezu acht von zehn Steirerinnen und Steirern ihren subjektiven Gesundheitszustand als sehr gut oder gut einschätzen, sind sie häufig zu dick, bewegen sich zu wenig und leiden unter psychischen Belastungen und Krankheiten. Der am Dienstag in Graz präsentierte "Gesundheitsbericht für die Steiermark 2015" zeigt ein aktuelles Bild über den Gesundheitszustand der Erwachsenen des Bundeslandes.

Ziel: Zahl der gesunden Lebensjahre erhöhen

Im Jahr 2014 betrug die Lebenserwartung der Steirerinnen 84 Jahre, die der Männer lag bei 79,3 Jahre. Bis zum Jahr 2035 werde sie in der Steiermark auf mehr als 83 Jahre bei den Männern und mehr als 87 Jahre bei den Frauen ansteigen, schilderte Sandra Marzcik-Zettinig vom Gesundheitsfonds Steiermark. Allerdings: Die Lebenserwartung in guter oder sehr guter Gesundheit lag 2014 bei beiden Geschlechtern nur bei etwa 65 Jahren. "In erster Linie geht es darum, die Zahl der gesunden Lebensjahre zu erhöhen, damit wir nicht nur immer älter, sonder immer gesünder älter werden", hob Verena Nussbaum, Obfrau der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse hervor.

Körpergewicht als Problemzone

Der Gesundheitszustand werde maßgeblich durch das Körpergewicht beeinflusst: Laut dem jüngsten Gesundheitsbericht sind jedoch 33,9 Prozent der Steirer übergewichtig und mehr als 14 Prozent adipös, wobei der Anteil der Adipösen sogar um vier Prozentpunkte gestiegen ist. Nur rund 60 Prozent der Bevölkerung isst nach eigenen Angaben täglich mindestens eine Portion Obst, etwa 50 Prozent konsumieren täglich Gemüse. Die zugeführten Kalorien werden allerdings nur von knapp einem Viertel wieder durch Bewegung mittlerer Intensität von wöchentlich mindestens 150 Minuten abgearbeitet. Damit mehr Menschen sportlich aktiv werden, fördere der Gesundheitsfonds aktuell fünf Bewegungsprojekte, die die Steirer aller Generationen in Bewegung bringen sollen, wie es vonseiten des Gesundheitsfonds hieß.

Viel Essen, wenig Bewegung - die Folgen

Folgen von zu viel Essen und zu wenig Bewegung können u.a. Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt sein: So wurden 3,9 von tausend Steirerinnen und Steirern aufgrund eines Schlaganfalles und 1,3 von tausend Bewohnern des Bundeslandes aufgrund eines Herzinfarktes in einer steirischen Krankenanstalt behandelt. 4,5 Prozent der steirischen Erwachsenen gab an, an Diabetes zu leiden.

Flächendeckendes psychosoziales Beratungsangebot

Im nächsten Jahr will der Gesundheitsfonds Steiermark im Mürztal ein telemedizinisches Projekt zur besseren Versorgung von Patienten mit Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und Diabetes mellitus starten. Mit der Integration eines flächendeckenden psychosozialen Beratungsangebotes in die künftigen Primärversorgungsstrukturen soll jenen rund sieben Prozent der Bevölkerung, die angaben an einer Depression zu leiden, geholfen und die hohe steirische Suizidrate von 1,9 Prozent aller Todesfälle (2014) gesenkt werden. Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) bezeichnete den Gesundheitsbericht als "wesentliche Basis, wie wir fürderhin unsere Arbeit fortsetzen". Neben der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Prävention bleibe die "leistbare und qualitativ hochwertige Versorgung im Krankheitsfall ein zentrales Thema der Steirischen Gesundheitspolitik", umriss der Landesrat.

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