"Vitalstoffe"

Wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel?

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Bei schweren Defiziten an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen

Bei sehr einseitiger Ernährung und/oder Problemen mit der Aufnahme von "Vitalstoffen" im Verdauungstrakt können Defizite in der Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen auftreten. Nach einer entsprechenden Diagnose können dann auch Nahrungsmittelergänzungs-Präparate sinnvoll sein, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.

Supplementierung erst nach Diagnose

"Der Bedarf ist sehr unterschiedlich. Man kann kaum Zahlen über die notwendigen Mengen (an Vitaminen, Spurenelementen etc., Anm.) nennen. Mangelerscheinungen sind heute wesentlich seltener geworden. (...) Die Ursachen sind vor allem Ess- und Verdauungsstörungen", betonte der Wiener Ernährungsmediziner und Kinderarzt Kurt Widhalm. Eine unselektive Supplementierung ohne vorher erfolgte Diagnose eines echten Mangels sei nicht angebracht und könne bei falscher Dosierung auch zu schweren Zwischenfällen führen.

Nebenwirkungen von Nahrungsmittelergänzungen

Widhalm verwies in diesem Zusammenhang auf eine vor rund zwei Jahren im New England Journal of Medicine erschienene Studie, wonach es in den USA pro Jahr zu 23.000 Besuchen in Notfallambulanzen wegen Nebenwirkungen von Nahrungsmittelergänzungen komme. Manche der Betroffenen landeten auf Intensivstationen, es habe in den USA sogar einige Todesfälle gegeben. Im Falle von echten Defiziten könne aber eine gezielte Einnahme solcher Präparate helfen. Bestimmte Patientengruppen haben ein relativ hohes Risiko für Nährstoff-Mängel. So zum Beispiel wurde in wissenschaftlichen Studien gezeigt, dass Alzheimer-Kranke oft Folsäure-Defizite aufweisen.

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