Frühlingskräuter

Ihr Kräuter-Guide fürs Frühjahr

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Folgen Sie unserem Kräuterpfad und erfahren Sie, wo und wann die Frühlingskräuter wachsen und wie Sie sie verarbeiten können.

Riechen Sie es auch? Den Duft von Löwenzahn, Knoblauchrauke und Bärlauch? Herrlich, wenn mit dem Frühling die Kräutersaison beginnt. Unsere  heimischen Kräuter duften nicht nur herrlich und schmücken unseren Garten, sie sind auch echte Alleskönner: Sie heben noch so einfache Gerichte auf neue Ebenen und verfeinern den Geschmack. Zudem hat jedes Kraut unterschiedliche Heilkräfte und unterstützt so bei Beschwerden und Erkrankungen. Der große g&f-Kräuter-Guide verrät Ihnen, welche Kräuter Sie von April bis Juni an welchen Plätzen finden. Welche Wirkstoffe sich in den Power-Pflanzen verbergen und wie Sie Waldmeister & Co. am besten verarbeiten.

Ihr Kräuter-Ratgeber 1/3
April

Bärlauch:  

Verwendet werden können die Zwiebeln und Blätter. Bärlauch enthält viele ätherische Öle, Vitamin C und Eisen. Schmecken im Salat und in der Suppe besonders gut. Wirkungsweise: stark blut­reinigend, harntreibend, blutdrucksenkend, antiseptisch. Sammeln: in Auwäldern und humusreichen Laubwäldern.

Löwenzahn:

Bei einer gestörten Kalziumaufnahme kann Löwenzahn vermehrt verwendet werden. Wirkungsweise: gallebildend, nierenanregend, leberstärkend, stoffwechselanregend, antirheumatisch. Sammeln: Wiesen, Weiden, Gärten.

Gundelrebe:  

Davon kann das ganze Kraut verwendet werden. Wirkungsweise: schleimlösend, lungenwirksam, harnsäurelösend, magenwirksam. Es regt den Stoffwechsel an und hilft bei Blasenleiden sowie chronischem Schnupfen und Husten. Sammeln: Es wächst auf Wiesen, Feldrändern, entlang von Hecken und Gebüschen und in lichten Wäldern.

Knoblauchrauke:  

Sie kann leicht im Garten angesiedelt werden und samt sich immer wieder selbst aus. Wirkungsweise: wundheilend, schleimlösend, desinfizierend. Dieses Kraut gehört in jede Frühjahrskur zur Stärkung der Abwehrkräfte. Bei entzündetem Zahnfleisch oder Mandelentzündungen gurgelt man 10 Minuten mit einem starken Aufguss. ­Sammeln: in Gärten, bei feuchten Hecken und Gebüschen.

Waldmeister:  

Er macht ein frohes Herz und heilt viele Altersleiden. Wird auch oft als Schlaf-Tee  bei Menschen verwendet, die nervös sind, Herzklopfen und Harnbeschwerden haben. Wirkungsweise: anregend, herzstärkend, harntreibend, schweißtreibend, keimtötend, beruhigend, schlaffördernd, blutreinigend, leberstärkend und krampflösend. Sammeln: dort, wo viel Immergrün gedeiht. Bevorzugte ­Orte sind schattige Buschwälder.

Zaunwicke:  

Es lassen sich Blätter, Triebe und die Samen verwerten. Die jungen Triebspitzen sind sehr nährstoffreich, saftig und knackig und erinnern im Geschmack an Erbsen.  Wirkungsweise: Aufgrund des hohen Eiweisgehalts wirkt das Kraut verdauungsfördernd, entschlackend, stoffwechselanregend. Sammeln: Sie ist fast überall an Waldrändern zu finden, in Gebüschen und in der Nähe von Äckern und Wiesen.

Bingelkraut:  

Das Kraut wird in der Homöopathie verwendet: bei chronischen rheumatischen Erkrankungen, Blasenbeschwerden oder Magen- und Darmerkrankungen. Wirkungsweise: verdauungsfördernd, abführend. Sammeln: in Laub- und Auenwäldern, an Wegen, auf Äckern, vor allem aber im Donauraum.

Für den Gaumen, Geist und Körper

Der Löwenzahn, auch als Pusteblume bekannt, gedeiht fast überall. Im zeitigen Frühjahr reckt er seine gezackten länglichen Blätter aus dem Erdreich. Sie ergeben fein geschnitten einen köstlichen, herben Salat. Genau diese leicht bitteren Essenzen wirken verdauungsfördernd und bringen nun den Stoffwechsel auf Trab. So häufig wie die strahlend gelben Löwenzahnpflanzen finden wir derzeit auch – vor allem auf feuchten, humusreichen Böden (z. B. in halbschattigen Laubwäldern) den Bärlauch. Nach ihm sollte man sich nun unbedingt bücken. Denn das Heilkraut wirkt blutreinigend, antiseptisch und  blutdrucksenkend. Einfach gesagt: Bärlauch ist ein richtiges Detox-Wundermittel. Aber Achtung: Die grünen Blätter kann man leicht mit dem giftigen Maiglöckchen verwechseln! Den Unterschied erkennen Sie am Geruch. Denn Bärlauch riecht, im Gegensatz zum Maiglöckchen, stark nach Knoblauch.

Was Sie sonst noch beachten sollten:

Bevor Sie zu sammeln beginnen, kontrollieren Sie die Pflanze auf Ungeziefer. Achten Sie auch auf die Umgebung der Pflanzen: belastete Gebiete durch Verkehr und andere Umweltbelastungen sind nicht zu empfehlen.
Was, wie, wann? Die Blüten werden am besten zur Beginn der Blütezeit gesammelt, da sie zu dieser Zeit den höchsten Vitamingehalt aufweisen. Die Blätter hingegen haben den höchsten Wirkstoffgehalt inmitten der Blütezeit. Früchte wiederum sind zum Zeitpunkt ihrer jeweiligen Reife am vitaminvollsten.  
Die Pflanzen sollten generell nie mit der gesamten Wurzel herausgerissen werden, am besten schneidet man die Pflanzen mit einem scharfen Messer ab.
Der ideale Zeitpunkt, um Kräuter zu sammeln, ist bei sonniger und trockener Wetterlage – nicht zu früh aufbrechen, damit der Morgentau bereits trocknen konnte. Und: Verwenden Sie zum Aufbewahren am besten einen Stoffsack (in Plastik schwitzen sie). Nun sind Sie gut gerüstet. Erfolgreiches Sammeln!

Tipps zur Kräuter- Zubereitung: 1/6
Aufguss:
Die wohl einfachste und gebräuchlichste Art, Tee zuzubereiten, ist der Teeaufguss. Dafür einfach Blüten oder zarte Blätter mit kochendem Wasser übergießen und den Aufguss für 3 bis 5 Minuten ziehen lassen.
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