Stoffwechsel auf dem Prüfstand

Atemluft-Check für die besten Diät-Erfolge

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Anhand eines relativ einfachen Tests ist es möglich, herauszufinden, wie gut der individuelle Stoffwechsel funktioniert

Obwohl das Grundprinzip des Abnehmens bekannt ist (mehr Kalorien verbrennen, als zu sich zu nehmen), tut sich doch eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Menschen schwer, Gewicht zu verlieren. Wenn trotz Ernährungsumstellung, Kalorienzählen und Sport die Kilos einfach nicht purzeln wollen, kann es sein, dass ein Stoffwechselproblem vorliegt.
Aufschluss über den individuellen Kalorienverbrauch in Ruhe (Ruheumsatz) und die Stoffwechselaktivität gibt eine Analyse der Atemluft, auch Indirekte Kalorimetrie genannt. Diese Prozedur ist unaufwendig, schmerzlos und  exakt. Anhand ihrer Ergebnisse können genaue Trainings- und Ernährungspläne erarbeitet und eventuelle Stoffwechselerkrankungen geortet werden.

Atemanalyse in vier Schritten 1/4
1. Beratungsgespräch
Bevor es an die Atemluft-Messung geht wird mit den Patienten ein ausführliches Gespräch über Sport- und Ernährungsgewohnheiten geführt.

Fitness nach Maß

Die Indirekte Kalorimetrie ist deutlich genauer als die Berechnung mithilfe von Grundumsatzformeln, die immerhin für bis zu 20 Prozent der Bevölkerung falsche Werte liefert. Der tatsächliche Kalorienbedarf liegt – je nach körperlicher Aktivität während des Tages – darüber. Um den Stoffwechsel nicht zu schädigen, ist es daher wichtig, bei der täglichen Kalorienzufuhr darauf zu achten, den Grundumsatz nicht zu unterschreiten, weil andernfalls der Körper auf Sparflamme schaltet. Der Stoffwechselumsatz wird bei einer verminderten Nahrungsaufnahme gedrosselt. Herzfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur sinken, der Körper schaltet in den Hungerstoffwechsel. Er kommt mit weniger Nahrung aus, weshalb man nur noch wenig oder gar kein Gewicht mehr verliert. Selbst wenn man die Diät beendet, fährt der Stoffwechsel weiterhin sein „Sparprogramm“, die überschüssigen Kalorien werden in Fettdepots verwandelt – ein Kardinalfehler, den Univ.-Lektor Dr. Gruther in seiner Praxis häufig sieht. Den Ruheumsatz nicht zu unterschreiten ist somit die Basis für dauerhafte, erfolgreiche Gewichtsreduktion. Die Indirekte Kalorimetrie kann aber auch wichtige Hinweise auf mögliche Stoffwechselerkrankungen liefern: Wird eine deutliche Abweichung zwischen Normalwerten und den gemessenen Werten festgestellt, kann mithilfe von weiterführenden Untersuchungen, z. B. Blutanalysen, auf Ursachensuche gegangen werden.

So funktioniert die Atemanalyse 1/3
Was muss man beachten?
Vorbereitung. Die Atemluftanalyse sollte niemals einfach „im Vorbeigehen“ gemacht werden. Sie liefert nur dann möglichst exakte Ergebnisse, wenn der Patient nüchtern ist, idealerweise bis zu 12 Stunden vor dem Termin nicht gegessen hat. Auch Kaffeekonsum, Energydrinks und Nikotin bis zu vier Stunden vor der Messung können die Stoffwechselaktivität verfälschen, ebenso wie Sport am Vortag. Je entspannter der Patient ist, desto genauer fallen die Ergebnisse aus.

Bei healthPi erhalten die Patienten neben der Analyse des Ruheumsatzes außerdem umfangreiche Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen. Univ.-Lektor Dr. Gruther weiß: „Der Effekt von Sport wird oft überschätzt. Einmal pro Woche laufen zu gehen, bringt für den Grundumsatz nichts. Ich empfehle Intervall- oder High Intensity Workout, um den Grundumsatz langfristig zu steigern und einen Nachbrenneffekt zu erzielen.“ Auf Wunsch kann auch direkt im Kompetenzzentrum nach maßgeschneiderten Trainingsplänen trainiert werden.

Hier können Sie den Ruheumsatz messen 1/7
AKH Wien
Ambulanz für Adipositas, Fettstoffwechsel und Ernährungsmedizin, Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien
Tel.: 01/404 00-0
www.akhwien.at
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